Niedermünster, Regensburg


Archivaufnahme der Pieta von Niedermünster


Pieta von Guido Martini

Die Pieta von Martini wurde 1920 fertiggestellt und befand sich bis ca. 1955
in der Kriegergedächtniskapelle von Niedermünster, danach an anderen Standorten der Kirche und wurde schließlich ganz abgebaut. Anlässlich des Ulrichsfestes 2017 wurde die Gruppe kurz wieder am Originalstandort aufgestellt, kann aber derzeit noch nicht besichtigt werden. Die obigen Fotos zeigen die Pieta am Ulrichsfest in der Kriegergedächtniskapelle.

Hinweis: Die Fotos wurden um die im Hintergrund hängende Kreuzigungsgruppe retuschiert.

 

 

 

 

Die Aufstellung der Pieta wurde damals in der Presse entsprechend gewürdigt, wie nebenstehender Artikel zeigt.



"Kleiner Antonius" von Guido Martini

 

Die Aufstellung der Antoniusfigur 1917 wurde in der damaligen Presse wie folgt kommentiert (Auszug*): „Die Dompfarrkirche zu Niedermünster hat zum Antoniustag ** ein hervorragend künstlerisches Schmuckstück erhalten durch die Aufstellung eines St. Antonius-Bildwerkes, geschaffen von einem Künstler der gerühmten Schreinerschen Kunstwerkstatt, dem Bildhauer Herrn Martini. … Die unauffällig angebrachte Inschrift ex voto 1917 macht das prächtige Bildwerk zu einem sinnigen Kriegsgedächtnisbilde vieler Verehrer und Verehrerinnen des „il Santo“, des Heiligen des Volkes.“

Die in dem Artikel genannte Inschrift „ex voto“ lässt darauf schließen, dass mit der Aufstellung der Figur ein Gelübde verbunden war. Damaliger Bischof von Regensburg war Antonius von Henle, so dass es möglicherweise denkbar ist, dass der Bischof selbst Auftraggeber der Figur war. Bischof von Henle hat auch „namhafte Beiträge“ für den Bau der Stadelkirche St. Antonius (Vorläuferkirche der heutigen Pfarrkirche St. Anton) gestiftet und auch 1917 die Kirchenstiftung St. Anton gegründet. Der kleine Antonius in Niedermünster war sicher Vorbild für die Großskulptur des Hl. Antonius in der Pfarrkirche St. Anton. Diese Skulptur wurde 1921 in der Vorgängerkirche, der sog. Stadelkirche St. Antonius aufgestellt, bevor sie später in die heutige Pfarrkirche St. Anton umzog.***


Die Inschrift „ex voto“ ist heute nicht mehr vorhanden.

* Vollständiger Artikel in der Fotogalerie
** 13. Juni

*** Quelle: Buch "St. Anton in Regensburg" von Karl Wohlgut, MZ-Buchverlag

Ein gutes Jahr später, am 27. September 1918 wurde in der Dompfarrkirche Niedermünster ein Opferstock zugunsten des Kirchenbauvereins St. Anton aufgestellt, was der Regensburger Anzeiger damals mit folgendem Artikel kommentierte.
„Kirchenbauverein St. Antonius. Gestern kam in der Niedermünsterkirche nächst dem Haupteingang ein Opferstock zur Aufstellung zugunsten des Kirchenbauvereins St. Antonius und zwar neben der Sammlung des Antoniusbrotes (Martinusverein) unterhalb der im Vorjahr aufgestellten kleinen Statue des Hl. Antonius, die durch ihre warme Empfindung und künstlerische Darstellung die Bewunderung der Kirchenbesucher in hohem Grade erregt. Bittend streckt das Jesuskind auf dem Schoß des Heiligen seine Händlein aus sowohl über Antoniusbrot wie auch über den Kirchenbauverein und sicherlich sind die Herzen der gläubigen Kirchenbesucher weit genug u. die Hände freigebig genug für beide Zwecke."


Fotogalerie