Mariä Himmelfahrt,

Oberschneiding,

(Niederbayern)


Die prächtige neobarocke Ausstattung an Altären in der Kirche Mariä Himmelfahrt wird im Allgemeinen Georg Schreiner aus Regensburg zugeschrieben. Georg Schreiner beschäftigte in seinem Regensburger Atelier bis zu sieben Bildhauer, u. a. Guido Martini. Zumindest was die Figuren des Hochaltars betrifft, können diese mit großer Wahrscheinlichkeit Martini zugeordnet werden. Sowohl die Figurengruppe über dem Tabernakel, als auch die Darstellung Mariä Himmelfahrt im Chorbogen sind durch mehrere Archivaufnahmen Martinis belegt, der seine Werke auch auf diese Weise umfangreich dokumentiert hat.


Detaildarstellungen des Hochaltars von 1915


Zwischen den Kirchen Mariä Himmelfahrt in Oberschneiding und St. Anton in Hausham gibt es interessante Übereinstimmungen. Beide Kirchen tragen die Handschrift des Architekten Heinrich Hauberrisser und wurden vom Atelier Georg Schreiner etwa von 1912 bis 1915 ausgestattet.  So sind etwa die beiden Kanzeln einschließlich der aufgesetzten beiden Engel nahezu identisch. Auch die Seitenaltäre weisen große Ähnlichkeit auf. So kann es durchaus sein, dass der linke Seitenaltar mit der Herz-Mariä-Figur - wie der Marienaltar in St. Anton, Hausham - von Martini stammen könnte.

Herz-Mariä in Mariä Himmelfahrt, Oberschneiding

Marienaltar in St. Anton, Hausham von Martini

Marienfigur von Martini, Standort unbekannt



Figurengruppe am Hochaltar

Figurengruppe, Archivaufnahme


Mariä Himmelfahrt, Tonmodell Martinis

Darstellung Mariä Himmelfahrt im oberen Bereich des Hochaltars

Das links abgebildete Tonmodell Martinis weist bereits alle Details, wie die kleinen Engel, die Krone Mariens oder die Weltkugel Gottvaters, des obigen Originals auf.