Dieser Hochaltar von Georg Schreiner wird in der Monatsschrift "Die christliche Kunst" wie folgt beschrieben. Zitat in Auszügen: "Ein außerhalb der Linie stehendes Werk schuf Schreiner 1912 für den Hochaltar von Rokittnitz in Oberschlesien. Die hier abgebildete Gruppe ist lebensgroß... Der Gedanke "Kommet alle zu mir" ist hier in einer Weise verbildlicht worden, die eine ganze Reihe von Anspielungen auf die Bevölkerungs- und Berufsverhältnisse der dortigen Einwohnerschaft enthält. Die in schlichter Idealisierung gegebene Figur Christi hebt sich von den realistischen Gruppen der herzudrängenden Menschen bedeutungsvoll ab, ohne daß innerer oder äußerer Zwiespalt dadurch entstände. Die Charakterisierung der Personen ist vorzüglich. In dem Werk lebt starkes, neuzeitliches Empfinden, dabei tiefe Stimmung."

Martini war damals der Leiter der Schreinerschen Werkstatt in Regensburg und an der Schaffung dieses Hochaltars maßgeblich beteiligt, wie einige seiner Archivaufnahmen zeigen.

Der Altar besteht außer Jesus aus 12 weiteren Figuren, Kinder und Erwachsene, Bettler, Arme und Kranke.

Anhand der Archivaufnahmen lässt sich die Entstehung der Figurengruppe gut nachvollziehen. Wie an den Tonmodellen zu sehen ist, modellierte Martini seine Figuren erst nackt, bevor er sie "bekleidete", um so eine möglichst natürliche Haltung der Figuren und Faltenbildung der Gewänder zu erzielen.